Das Handwerk des Buchbindens entwickelte sich in Europa dort, wo auch die ersten Bücher geschrieben wurden – in den Klöstern. So waren Mönche die ersten europäischen Buchbinder. Als der Bedarf an gebundenen Büchern stieg, wurde die Buchbinderei auch immer mehr zu einem bürgerlichen Handerwerk, vor allem in Universitätsstädten ab dem 12. oder 13. Jahrhundert.
Das Buchbinderhandwerk war bis zum Ende des 15. Jahrhunderts ein freies Handwerk. Das heißt, dass jeder, der meinte ein Buch binden zu können, das auch tun konnte.
Mit der Einführung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern durch Johannes Gutenberg und das aufkommende Zunftwesen vor der Jahrhundertwende zum 16. Jh. verbesserte sich auch das Ansehen der Handwerkskunst des Buchbindens zusehends, zumal die Nachfrage durch ein höheres Aufkommen von Büchern immer weiter stieg. So fanden sich auch die Buchbinder, sowie viele andere Handerwerker in einer Zunft zusammen.
Über drei Jahrhunderte hielt man am Zunftwesen fest. Erst mit der Lockerung hin zu einer freien Berufsausübung änderte sich dies und viele Buchbinder verarmten zusehends. Mit der aufkommenden Industiralisierung stieg die Nachfrage nach Büchern, jedoch wurde das gebunden Buch immer mehr zu einem Gebrauchsgegenstand der in hohen Auflagen und preisgünstig produziert werden sollte. Dadurch wurde der Buchbinder immer mehr vom Handwerker zum Fabrikarbeiter. So wurde die handwerkliche Buchbinderei auch im Laufe des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jh. zu einem immer seltender werdenden Beruf.